Arno Geiger im Heine Haus, Düsseldorf. Foto: Udo Weier.

Das Lebensgefühl der Menschen am Ende des Zweiten Weltkrieges

Am 8. Februar 2018 las im Heinrich Heine Haus in Düsseldorf der Schriftsteller Arno Geiger aus seinem Roman „Unter der Drachenwand“.
In den letzten Monaten erschienen Romane, die von den letzten Kriegsmonaten des 2. Weltkrieges oder von den ersten Tagen nach der Niederlage des Nationalsozialismus erzählen.
Uwe Timms Roman „Ikarien“ behandelt die Eugenik und den Rassenwahn der Nazis. Ralf Rothmann beschreibt in seinem Roman „Der Gott jenes Sommers“, das letzte Jahr des 2. Weltkrieges aus der Sicht der zwölfjährigen Luisa im „sicheren“ Hinterland.
Für seinen Roman „Unter der Drachenwand“ verwendet Arno Geiger nachbearbeitete Kinderbriefe, Elternbriefe, Behördenbriefe und Dokumente von Kinderlandverschickungen.

Der verletzte Soldat Veit Kolbe ist am Mondsee auf Fronturlaub und sein Tagebuch erzählt vom Schrecken des Krieges. Für Veit Kolbe und die anderen Figuren gilt: Was man im Leben versäumt, ist das Leben. Arno Geiger in einem Interview:

Und der Krieg macht das besonders deutlich sichtbar.
Ja. Wir sind in etwas hineingeworfen, ohne gefragt worden zu sein. Wo ist die Freiheit? Wie entfaltet sich das Private? Wie gehe ich mit äußeren Zwängen um? – Davon erzählt der Roman.

Aus dem Klappentext:

Veit Kolbe verbringt ein paar Monate am Mondsee, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Doch Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist seine Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Weltkrieg verloren, doch wie lang dauert er noch? Arno Geiger erzählt von Veits Alpträumen, vom „Brasilianer“, der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt, von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden.

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