Ermordung von 260 Festivalteilnehmern durch die Hamas. Die Clubszene schweigt. Pride (In the Name of Love)
Die Friedenshymne Pride (In the Name of Love) erschien 1984 auf dem Album The Unforgettable Fire und erinnert an die Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King.
Auf dem Gelände des Trance Festivals Supernova in der Negev Wüste, mit ca. 3000 Besuchern, ermordete die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 mindestens 260 Menschen. Viele Festivalteilnehmer wurden verschleppt.
Zum Gedenken an die Opfer änderte Bono (U2) den Text des Songs Pride (In the Name of Love). Bono kündigte diesen Song in der neuen Eventhalle in Las Vegas mit den folgenden Worten an:
Angesichts dessen, was in Israel und Gaza passiert ist, erscheint ein Lied über Gewaltlosigkeit etwas lächerlich, ja sogar lachhaft. Aber unsere Gebete galten immer dem Frieden und der Gewaltlosigkeit.1
Die geänderte Textzeile lautet:
On October 7th, as the sun is rising on a desert sky / stars of David / They took your Life / but they could not take your pride“ 2
Frühmorgens, am 7. Oktober, geht die Sonne am Wüstenhimmel auf/Sterne Davids, sie haben dir das Leben genommen, aber deinen Stolz konnten sie dir nicht nehmen.1
Originaltext
Early morning, April four/Shot rings out in the Memphis sky/Free at last, they took your life/They could not take your pride.1
1) Euronews. Zuerst veröffentlicht am 10/10/2023 – 11:15. Für die Festival-Opfer in Israel: Bono ändert Text von U2-Hymne „Pride“. Abgerufen am 11. Oktober 2023.
2) The Guardian. U2 change lyrics to Pride to honour ‘beautiful kids’ killed at Israeli music festival. Janine Israel. Tue 10 Oct 2023 03.35 CEST. Abgerufen am 11. Oktober 2023.
TAZ. Angriff auf Israel: Hinrichtung auf dem Musikfestival.
Abgerufen am 11. Oktober 2023.
Die Techno- und Clubkultur hält sich für progressiv, für politisch aufgeklärt und sympathisiert mit emanzipatorischen Bewegungen. Man hätte deshalb aus dieser Szene eine Verurteilung des Hamas Terrors erwartet, denn für die Hamas stehen Popkonzerte für westliche Dekadenz und eine „schamlose“ Lebensweise. Weiterhin hätte man Mitgefühl erwartet, für die Opfer und für die Angehörigen.
Stattdessen schweigt die Szene oder verharmlost den Terror oder solidarisiert sich gleich mit dem „Befreiungskampf“ der Hamas. Erst nachdem sich Israel verteidigt hatte, meldeten sich Teile der Clubszene zu Wort und verurteilten die israelischen Militäraktionen.
taz. Schweigen der Club-Szene zu Hamas-Terror. Iron Dome gegen Kritik. Nicholas Potter. 9. 10. 2023, 18:58 Uhr. Abgerufen am 4. November 2023